fechten

fechten
fechten:
Das westgerm. Verb mhd. vehten, ahd. fehtan, niederl. vechten, engl. to fight ist wahrscheinlich verwandt mit lat. pectere »kämmen«, griech. péktein »kämmen« und lit. pèšti »rupfen, zausen« (vgl. Vieh), hat also seine Bedeutung wie raufen (ursprünglich »‹sich› an den Haaren reißen«) entwickelt. Die allgemeine Bedeutung »kämpfen, streiten« ist erst im Nhd. auf den Kampf mit der blanken Waffe begrenzt worden (heute besonders als Sport).
Die ritterliche Fechtkunst, heute noch in Verbindungen studentischer Brauch, haben seit dem ausgehenden Mittelalter die Handwerkerbruderschaften gepflegt.
Später zeigten wandernde Handwerksburschen für Geld ihre Künste, und so erscheint im 17. Jh. rotw. fechten für »betteln«, später auch Fechtbruder für »Bettler«. – Abl.: Fechter (mhd. vehter »Kämpfer«); Fuchtel, fuchtig (s. d.); Gefecht (mhd. gevehte, ahd. gifeht; heute noch militärisch für »kleinere Kampfhandlung«). Um »fechten« gruppieren sich anfechten »bestreiten; beunruhigen« (mhd. anevehten »gegen jemanden kämpfen; beunruhigen; jemandem etwas abgewinnen«; ahd. anafehtan »‹an›kämpfen, schlagen«), ausfechten (schon im 16. Jh. übertragen) und verfechten (mhd. vehten »fechtend verteidigen«).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Fechten — Fêchten, verb. irreg. neutr. mit dem Hülfsworte haben; ich fechte, du fichst, er ficht; Imperf. ich focht, Conj. föchte; Particip. gefochten. 1) Sich des Degens oder Schwertes, und in weiterer Bedeutung auch des Feuergewehres, so wohl zum… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • fechten — gehen: betteln gehen; im ausgehenden Mittelalter hatten sich die Handwerker vielerorts zu Fechtgesellschaften zusammengeschlossen, um sich im Gebrauch der Waffen zu üben. Viele Handwerksburschen zogen im Lande umher, zeigten ihre Kunst im Fechten …   Das Wörterbuch der Idiome

  • fechten — Vst. std. (8. Jh.), mhd. vehten, ahd. fehtan, as. fehtan Stammwort. Aus wg. * feht a Vst. fechten, kämpfen , auch in ae. feohtan, afr. fiuchta. Dieses aus einer Verbalwurzel ig. (eur.) * pek rupfen, raufen , die gelegentlich mit einer t… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Fechten — Fechten, 1) so v.w. kämpfen; 2) die Fechtkunst (s.d.) mit Rappieren einüben; 3) Ausdruck der Handwerksburschen für Almosen erbitten …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fechten [1] — Fechten s. Bettelwesen, S. 775 …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fechten [2] — Fechten, militärischer Dienstzweig für Offiziere und Mannschaften; Infanterie und Fußartillerie übt mit dem Fechtgewehr (s. Bajonett), Kavallerie mit Lanze und Säbel, bez. Pallasch, Feldartillerie mit Säbel. Die besten Fechter werden bei der… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fechten — oder pfechten, in Süddeutschland s.v.w. eichen …   Kleines Konversations-Lexikon

  • fechten — fechten(fechtengehen)intr betteln.UrsprünglichaufdieFechtspielederHandwerkerbezüglich,dannaufdenWanderbettel,auchaufdieFechtkünsteentlassenerLandsknechteundSöldner,diemarodierendumherzogen.1600ff …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

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